Im Jahr des Greifen

Der Sturm geht weiter...

Eines regnerischen Abends kommt ein Reiter den Wege zu einem kleinen Häuschen am Rande des Dorfes Talf herauf. Er sitzt ab und bindet sein Pferd bei einer Tränke an. Aus seinen Satteltaschen holt er eine kleine gesiegelte Kiste hervor und geht mit dieser zur Tür des Hauses und klopft an.

Ein Mann mitte 40 öffnet die Tür. Rauchgeschwängerte Luft schlägt dem Reiter entgegen und es riecht nach Eintopf der grade über der Feuerstelle köchelt. „Den Zwölfen zum Gruße, seid Ihr Falk Sturmfels?“, eröffnete der Bote das Gespräch und der alte erwiderte:  „Ja der bin ich. Wie Kann ich euch helfen junger Mann?“ „Ich bin hier im Auftrag Eures Sohnes Lodrik, um Euch dies hier zu überbringen.“, antwortete der Bote auf die Kiste deutend. Falk erkannte das Siegel auf der Kiste in Form eines Schmiedehammers sofort. Es stammte vom Ring Lodriks, den er zu seiner Freisprechung nach der Schmiedelehre erhielt. „Er lebt also noch. Aber kommt doch erstmal herein und wärmt Euch auf bei einer Schüssel Eintopf und trocknet eure Sachen, bevor Ihr Euch den Tod holt.“

Als der Bote sich nach dem Essen auf den Weg in den Gasthof machte um die Nacht dort zu verbringen setzte sich Falk wieder an den Tisch, steckte sich eine Pfeife an und brach das Siegel der Kiste um deren Inhalt zu untersuchen. Er war gespannt was sein Sohn ihm schickt nach der langen Zeit in der er nichts mehr von Ihm gehört hat. Als er die Kiste öffnete blieb ihm fast das Herz stehen und er lies seine Pfeife fallen, als er die geschätzten 100 Dukaten als Bett für einen Brief zu sehen bekam. Sobald er den ersten Schock überwunden hatte stopfte er seine Pfeife neu und begann zu lesen:

 

Sei mir gegrüßt Vater,

 

Ich weiß ich hätte mich schon viel früher bei dir melden sollen, aber es ist soviel passiert in den letzten Jahren, so dass ich nicht früher dazu kam […] das Söldnerbanner „Starker Hau“ verlassen habe, und mich der Kaiserlichen Armee anzuschließen […] trat meinen Dienst in der „Thuranischen Legion“ an […]  wurde der Spezialeinheit „Greifenklaue“ unter der Führung eines sehr fähigen Mannes, Magnus Eisenkober, zugeteilt […]

Wir brachen also am nächsten Tage zusammen mit den 3 Kompanien der Breitenauer Plänkler auf um uns wieder dem Rest der Thuranischen Legion anzuschließen, die ihr Lager zurzeit im Zusammenfluss von Ange und Breite aufgeschlagen hatten. Wir waren drei Tage unterwegs. Wir beschlagnahmten zwar bei den Dörfern und einem Wehrkloster, die wir passierten Lebensmittel für die Truppen, jedoch ließ der Baron nicht übermäßig beschlagnahmen um die Dörfer selbst nicht in Versorgungsnöte zu bringen. Er schien sehr Bürgernah zu sein, was mich für einen Adligen sehr wunderte. Auch die Soldaten mit denen ich immer wieder ins Gespräch kam hatten großen Respekt vor dem Mann. Wir kamen im Lager der Legion an, und richteten dann zusammen mit den Breitenauern auch unser Lager ein. Später wurden Hauptmann Eisenkober und sein Leutnant Sandström noch zum Marschall gerufen um nochmal persönlich einen Bericht über unsere Erlebnisse auf dem Weg nach Lowangen und zurück abzugeben. Dort wurden Ihnen auch noch einige Führer der Legion vorgestellt. Den Abend verbrachten wir unter anderem mit einem Umtrunk bei den zwergischen Sappeuren von Hauptmann Himgi, der uns dazu geladen hatte und auch bei den Breitenauern   

In den frühem Morgenstunden des folgenden morgens hielt  Marschall Rastan  beim Antreten der ganzen Legion eine Ansprache, über die derzeitige Lage der Legion, dass wir aufgrund des politischen Zwists im Reiche führungslos wären und uns schon lange keine Befehle mehr erreichten, und da nun der Ork, der das gesamte Svelttal schon besetzt hielt, nun Richtung Hesindelburg marschierte, sah er es als neue Aufgabe der Legion gegen diesen Feind zu ziehen und gab entsprechende Befehle. Meinem Hauptmann wurde nach der Ansprache die Führung des  2. Banners der Breitenauer Plänkler übergeben durch den derzeitigen Führer Weibel Schorko Trall. Unsere gesamte Spezialeinheit wurde in dieses Banner integriert. Die Legion wurde bis zum Mittag in Marschbereitschaft versetzt. Der Plan war den Ork schon vor Einmarsch in die Mark zu stoppen und als Schlachtfeld dafür wurde die Bärenklamm gewählt, der einzig befahrbare Weg zwischen Kosch und Finsterkamm.

 

Auf dem 5 tägigen Marsch in die Klamm machten wir einige größere Rasten in den größeren Städten. Späher wurden vorgeschickt um die Klamm  und ihre Umgebung auszukundschaften. […] Der Marsch verlief reibungslos und die Späher sichteten keine Orks in der Umgebung […]  Nun galt es das Lager und die Klamm zu befestigen. Wir schlugen das Holz dafür in den Wäldern im Westen der Klamm und errichteten dann Erd- und Pallisadenwälle um das Lager zu sichern sowie  vorgelagerte Rabelinos um den vermuteten Sturmangriff der Orks abzufangen. Der Ausbau der Stellungen nahm ungefähr vier bis fünf Tage in Anspruch und natürlich kam im Lager einiges an Gerüchten auf, teils förderlich, teil hinderlich für unsere Moral. […]

Viele Tage blieb es ruhig, bis wir eines Nachmittags bei den Nahkampfübungen waren und eine Lanze Gardereiter, die in einen Hinterhalt geraten war, an uns vorbei direkt zum Zelt des Marschalls ritt. Unruhe kam auf. Der Ork war auf dem Vormarsch und einige kleine Trupps wurden auf dem Weg ins umliegende Gebirge gesichtet. Wir bekamen umgehend den Befehl mit einem Halbbanner und der Unterstützung eines Halbbanners der 1. Breitenauer die Orks im nördlichen Gebirge zu stellen. Der Hauptmann stellte einen Trupp aus 25 Mann zusammen mit dem wir Richtung Norden aufbrachen. Beim Aufstieg ins Gebirge entdeckte uns dann ein Orktrupp und ließ Felsbrocken auf uns runter rollen, einen unserer Kameraden hat glatt einer Überrollt, wir nahmen die Orkstellung mit geringen Verlusten ein, merkten jedoch, dass es nicht die Kampferprobten Tordochai waren denen wir gegenüberstanden. Sie schickten also weniger Kampferprobte um unsere Stärke zu testen. […]  Auch die anderen Trupps die ausgesandt wurden gewannen ihre Geplänkel unter geringen Verlusten und der Ork wurde zurückgedrängt. […] Der Marschall befahl in den nächsten Tagen den Beginn einer Offensive, wir wollten dem Ork zeigen aus welchem Holz wir Mittelreicher geschnitzt sind. Wir konnten den Ork in den nächsten Monaten immer weiter zurücktreiben, wobei sich unsere Verluste in Grenzen hielten. […]

Ende Firun hatten es die Orks teilweise geschafft  mit kleineren Trupps unsere Stellungen zu umgehen und machten das Hinterland unsicher und terrorisierten die umliegenden Dörfer. Wir wurden mit unserem Trupp, den 2. Breitenauer Plänklern,  auf Patrouille ins Hinterland geschickt um dem Ork Einhalt zu gebieten, doch einige Tage lang war weit und breit kein Ork zu sehen. Die wildesten Vermutungen wurden aufgestellt und mir und den anderen meiner Kameraden war es auch langsam nicht mehr geheuer. […]

Aus Richtung Greifentreu stieg Rauch auf. Wir machten uns sofort auf in Richtung unseres Lagers und trafen auf dem Weg dorthin eine Schwadron Gardereiter unter dem Kommando von Roland Freiherr von Wied, der uns aufgrund seines Titels Befahl ihm zu folgen, was Magnus sichtlich sauer stimmte, der ja den gleichen militärischen Rang inne hatte. Auf dem Weg nach Greifentreu kamen wir in die Nähe des kleinen Dorfes Sindelfeld, in dem sich schon Orks verschanzt hatten. Die Falle war nicht zu übersehen, trotz aller Warnungen, gab der Freiherr den Befehl zum Angriff auf das Dorf. Magnus ließ auch uns Plänkler in das hoffnungslose Unterfangen eingreifen um zumindest noch ein paar der Reiter die in den offensichtlichen Hinterhalt gerieten zu retten. Wir näherten uns von zwei Seiten und steckten die Häuser in denen sich der Ork verschanzt hatte in Brand. Unter starken Verlusten konnten wir in dem Geplänkel die Oberhand gewinnen, mussten uns jedoch aufgrund nahender Verstärkung der Orks zurückziehen. Die Schwadron Reiter wurde bis auf drei Mann niedergemacht und auch wir mussten viele Kameraden auf dem Schlachtfeld zurücklassen. […]

Auf dem Rückzug Richtung Hesindelburg berichtete ein Meldereiter uns dass unser Lager Greifentreu über Nacht angegriffen wurde und es aufgegeben werden musste. Die Truppenstärke der Orks läge bei ca. 500 Mann.  Die Legion befindet sich nun auf dem Rückzug gen Hesindelburg.

In der Stadt angekommen sahen wir dass die Legion hohe Verluste erlitten hat. Die Sappeure waren schon mit der Befestigung der Stadt beschäftigt. Die Bürger der Stadt unterstützten die Arbeiten mit aller Kraft und auch unsere Einheit kam nach dem Marsch nicht zur Ruhe und musste sofort mit anpacken. Erst in den späten Abendstunden konnten wir uns etwas Ruhe gönnen. […]

Einen Tag hatten wir noch Ruhe, doch am Nachmittag des folgenden Tages marschierten die Orks vor Hesindelburg auf. Es schneite nun schon die letzten beiden Tage immer wieder mal und mit dem Erscheinen der Orks setzte auch der Schneefall wieder ein. Es standen uns ungefähr 500 der gefährlichen Tordochai gegenüber, wir waren geschätzte 850 Mann bestehend aus Landwehr, Pikenieren, Langschwertern und ein Großteil Grenzreiter, von denen jedoch nur noch ungefähr die Hälfte beritten war. […]

Die orkischen Schamanen wirkten ihre Magie und bewegten so den Wind dazu uns entgegenzuwehen, was bei dem Schneefall unsere Sicht und die Reichweite unserer Fernwaffen sehr einschränkte. Sie Rückten in lockeren Reihen auf unsere Verteidigungsstellungen vor. Die zwei Oger schoben einen brennenden Wagen vor sich her, mit dem die unser Tor im Palisadenwall zum Einsturz bringen wollten. Als sie im vollen Lauf damit jedoch in eine von Avalarion beschworene Dornenwand liefen wurde dies vereitelt. Die orkischen Fernkämpfer deckten uns weiterhin aufgrund ihrer erhöhten Reichweite mit Pfeilhageln ein, die wir kaum erwidern konnten. Die Oger die sich recht schnell von dem Aufprall erholten liefen weiter auf die Palisaden zu und schafften es sie auf unserer rechten Flanke einzureißen. Währenddessen stürmte auch der Rest der Orks heran und versuchte auf der linken Flanke die Befestigungen zu erstürmen und auf der rechten Seite die geschlagene Bresche einzunehmen. Nachdem einige Orks durchgekommen sind, beschwor Avalarion eine zweite Dornenwand, die die Bresche schloss, wir wurden jedoch immer weiter bedrängt. Ich wurde mit einigen schwer Verwundeten, sowie Kubax und Avalarion von Magnus in die Stadt geschickt. Magnus führte mit Praiodan, dem Sohn des Barons Greifenberg, und dem Baron selbst einen Kampf um eine neu geschlagene Bresche der Orks an, während unsere Reiterei  den Tross und die Rückwärtigen Truppen der Orks angriff. Wir fügten den Orks starke Verluste zu und zwangen sie damit zum Rückzug. Auf beiden Seiten sind in dieser Schlacht mindestens je 200 Mann gefallen. […]

Das Lazarett war zum bersten voll, ich ließ meine Wunden nur notdürftig flicken, denn es gab wesentlich schlimmere Fälle um die sich gekümmert werden musste. […]

Als ich meine drei Kameraden in der Nähe des Lazaretts wiederfand fiel mir ein Stein vom Herzen, sie haben es alle überlebt […] Kubax musste jemandem das Bein abnehmen. Von diesem Schock konnte er sich so schnell nicht erholen. […] Avalarion verbrachte den Rest dieses und des nächsten Tages im Lazarett und half wo er nur konnte […] Magnus war ein leuchtendes Vorbild. Auch er ließ seine Wunden notdürftig versorgen, rüstete sich wieder und verbrachte den Abend damit allen die am zweifeln waren, Mut zuzusprechen […]

In den nächsten Wochen gelang es uns den Ork aus der Mark zurückzudrängen. Wir eroberten Greifentreu zurück und schlugen uns sogar bis nach Albumin vor. Albumin wurde jedoch gebrandschatzt und geplündert und bot uns keinen Schutz, so dass wir uns nach Greifentreu zurückziehen mussten. […]

Greifentreu wurde neu errichtet und befestigt. […] Es wurden keine großen Orkverbände mehr gesichtet, unsere Verluste stiegen jedoch weiter. Männer aus den Vorposten verschwanden, übel zugerichtete Leichen verblieben in den Vorposten. […] Die Trommeln der Orks dröhnten von den Wänden des Finsterkamms […] Die Moral der Truppen sank immer weiter und es machten Gerüchte die Runde über ein Orkphantom […] Unsere Verstärkungen waren Jünglinge aus der Mark, unerfahrene Kämpfer. Auf Entsatz hofften wir anscheinend Vergeblich.

 

 Es war im  Praios als ich mit einem Kameraden Wache in unserer Postenkette schob, als in dem Posten vor uns ein Markerschütternder Schrei zu hören war. Wir liefen sofort dorthin, doch auch hier bekamen wir wieder nur eine grausam verstümmelte Leiche zu Gesicht und der andere Posten war wie vom Erdboden verschluckt. Ich konnte keine verfolgbaren Spuren ausmachen. In dieser Nacht gab es besonders viele Todesfälle. Ich half Weibelin Dimiona Alascir  am nächsten Morgen die Leichen ins Lager zu schaffen. Ich erstattete dem Marschall Bericht und bekam einen Disput zwischen ihm und dem Markgrafen Shazar mit, bezüglich der Verteidigungstaktik. Als der Marschall die Toten begutachtete schickte er mich Magnus holen um die toten Breitenauer zu identifizieren. […]

Avalarion begleitete  wie immer Magnus und ihm schien langsam ein Muster aufzufallen. Die mutigen im Posten verschwinden, die eher feigen wurden verstümmelt. […]

Eines Abends begegnete Avalarion im Lager ein  Soldat der noch am Morgen  für die Postenkette eingeteilt wurde, der nach kurzer Befragung gestand, dass Praiodan seinen Platz eingenommen hatte. Avalarion alarmierte uns und wir ritten sofort zu dem Posten in dem der Soldat eingeteilt war. Wir fanden eine verstümmelte Leiche, jedoch nicht Praiodan. Wir entdeckten eine Spur und versuchten ihr zu folgen, ohne Erfolg. […]

Als Magnus und Avalarion Baron Greifenberg am nächsten Morgen von Praiodans Verschwinden berichten wollten, erzählte er ihnen, dass seine Tochter in Greifenberg ums Leben gekommen ist, der verschwundene Praiodan war also der Letzte Erbe des Barons. Er war am Boden zerstört, als die beiden berichteten, dass er verschwunden war. Avalarion erzählte von seiner Vermutung dass die mutigen im Posten verschleppt werden für ein orkisches Ritual und sie versprachen Praiodan zu finden bevor es stattfindet. […]

Avalarion befragte Überlebende der nächtlichen Übergriffe auf die Posten und bekam einen guten Tipp für die Lage des orkischen Lagers in das die Gefangenen verschleppt wurden. Mithilfe seiner Magie verwandelte er sich in einen Falken und fand das Lager.  Daraufhin brachen Magnus und Avalarion  alleine auf um Praiodan und die anderen zu befreien. Eine größere Truppe hätte wahrscheinlich zu viel Aufsehen erregt und ich lies die beiden unwillig alleine ziehen.

Am Lager angekommen, erzeugte Avalarion eine Illusion die ihn als Ork wirken ließ und befreite einen Großteil der Gefangenen, als die Orks bei Vorbereitungen auf das Ritual abgelenkt waren. Magnus wartete unweit des Lagers auf  Avalarion und die Gefangenen um die Flucht zu decken. Der Meisterschamane der Orks entdeckte ihn jedoch und schickte den flüchtenden das,  von den Soldaten so genannte, Orkphantom hinterher. Hierbei handelte es sich um zwei Orks die mit den Fliehenden eine Hetzjagd durch den Wald veranstalteten. Bei dieser Jagd ließen einige Gefangene ihr Leben und auch Praiodan wurde schwer verletzt. Die beiden erreichten den Waldrand mit nur noch zwei der Gefangenen und Praiodan. Dort kehrte das Phantom jedoch um, da Hilfe aus unserem Lager schon in Sichtweite war. Magnus verlor eines seiner Breitschwerter bei dieser Mission. Wieder im Lager angekommen wurden sie von Kubax und mir sowie dem Marschall und dem Baron überschwänglich empfangen und beglückwünscht und gerade in diesem Moment erschallte vom Osttor ein lautes „Die Koschwacht!“. Fürst Blasius von Eberstamm, Oberst der Koschwacht, erreichte das Lager mitsamt Panzerreitern, Sappeuren und Landwehr. 200 frische Männer und außerdem 3 Wagenladungen Bier. Die Rettungsaktion und die frischen Truppen steigerten die Moral der Truppen erheblich. […]

Als die Sonne ihren höchsten Punkt erreichte hörten wir den Ruf „Sie kommen! Sie kommen!“ und wandten uns nach Osten um den weiteren Entsatz in Augenschein zu nehmen. Es war aber nicht vom Osten und Entsatz die Rede, sondern die Orks rückten von Westen an. Die Legion begab sich in Schlachtaufstellung. In der ersten Schlachtreihe standen die Plänkler und Landwehr, dahinter die Schwere Infanterie und die dritte Schlachtreihe bildeten unsere Hellebardiere und Pikeniere. Für die schwere Reiterei wurde das Zentrum ein wenig geöffnet, da Flankenangriffe auf den vorrückenden Ork unmöglich waren. Meine Einheit nahm Aufstellung auf der rechten Flanke,. Dort verschanzten wir uns in einem der Rabelinos und warteten auf den Sturm der Orks. Der Marschall ritt die Reihen der Landwehr entlang und stachelte uns für die bevorstehende Schlacht an.

Die Tordochai erreichten das Schlachtfeld. Der Hochschamane der Orks trat vor und rammte seinen Stab in den Boden. Sobald dieser den Boden berührte fing Nebel an aufzuziehen und bedeckte in Kürze das gesamte Schlachtfeld. Der Nebel war ungeheuerlich und es waren überall in ihm Fratzen und Geister zu sehen. Mit Einsetzen des Nebels stürmten die Orks in einer Keilformation auf unsere linke Flanke, schwenkten jedoch auf halber Streckte auf unser Zentrum. Die schwere Reiterei versuchte dem Sturm die Härte zu nehmen, kam im schlammigen Untergrund jedoch nicht gut voran. […] Und schon war auch der Feind auf unserer Flanke heran und versuchte unsere Rabelinos zu entern und die Palisadenwälle einzureißen […] Der Rabelino zu unserer rechten wurde überrannt und wir versuchten zu unterstützen mit allem was wir konnten um die Schlachtreihe zu halten […] Die Reiterei war eingekesselt, das Zentrum aufgrund der fehlenden Rabelinos ungeschützt, die Flanken brachen nach und nach ein unter dem Sturm. Wir zogen uns hinter die zweite Schlachtreihe zurück […]

Wir sahen wie sich eine Einheit Orks den Feldherrenhügel empor kämpfte. Magnus gab unserer Einheit sofort den Befehl zu unterstützen, also stürmten wir los. Unsere Einheit wurde im Kampfgetümmel getrennt. Ich kämpfte Seite an Seite mit Avalarion und einigen Gemeinen. Wir konnten langsam wieder zum Rest der Einheit aufschließen, als wir sahen, wie Magnus der Kubax schützte einen Stoßspeer in die Rippen gestoßen wurde und es so aussah als würde er fallen. Die Gemeinen hoben ihren ohnmächtigen Hauptmann über die Schlachtreihen nach hinten um ihn zu schützen. […]

Das Banner der Legion stand in Flammen und es erschallte der ruf „Der Marschall ist gefallen!“. Die Orks waren an allen Fronten durchgebrochen und wüteten unter den verzweifelten Verteidigern. Entmutigt und hoffnungslos versuchten wir uns zurückzuziehen. Ein geordneter Rückzug war nicht möglich, viele suchten ihr Heil in Kopfloser Flucht. […]

Wir schleppten Magnus der immer noch halb ohnmächtig war in Richtung Brücke über die Klamm. Das Lager wurde überrannt. Schwester Harma stand mit einer Axt bewaffnet vor dem Lazarett um dieses zu verteidigen, wir konnten nicht mehr helfen und die Orks metzelten auch die Verwundeten nieder. […]

Vereinzelte Inseln von Verteidigern kämpften einen hoffnungslosen Kampf in ihren Rabelinos. […]

Wir gelangten zur Brücke an der Baron Greifenberg und einige der Breitenauer eine letzte Verteidigungslinie  errichteten um so vielen Verwundeten und fliehenden wie möglich den Übergang zu ermöglichen. Sie schickten uns weiter und sagten wir sollen die Brücke zerstören. Zögerlich befolgten wir den Befehl des Barons. Avalarion setzte mittels Magie die Brücke in Flammen schlug mit seinem Stab darauf und die Brücke fiel in die Tiefe. Der einzige Fluchtweg war damit für den Rest abgeschnitten, jedoch auch der Ork vorerst gestoppt. Wir brachten uns außer Schußreichweite und machten Rast, schauten uns nach den letzten Verteidigern um, die unter dem Sturm der Orks fielen. […]

Avalarion setzte seine letzten Astralen Kräfte ein um Magnus das Leben zu retten. Wir waren am Ende. Allesamt am Boden zerstört, konnten uns kaum aufraffen weiter zu fliehen. Unter den ungefähr hundert Überlebenden waren ich und meine Freunde Magnus, Avalarion und Kubax, sowie der Markgraf Shazar, der nun den Flüchtlingszug anführte […]

 

Falk brach wie schon oft beim Lesen der Zeilen in Tränen aus. Er legte den Brief zur Seite. Er vertrat sich ein wenig die Beine und versuchte sich zu beruhigen. Er nahm sich noch einen Becher von dem Tee den er zubereitet hatte und stopfte seine Pfeife erneut. Er begann den Rest des Briefes zu lesen in dem sein Sohn über den weiteren Verlauf des Krieges berichtete. Nach einiger Zeit kam er zum Schluss des Briefes:

Versprich mir dass wenn der Ork durchbrechen sollte, du weit genug fliehst Vater. Ich möchte dich in Sicherheit wissen wenn ich weiter für unser Reich  und unsere Freiheit streite.

Das Geld was ich dir geschickt habe sollst du nutzen um dein restliches Leben so angenehm wie nur möglich zu machen. Gebe einen Teil davon doch bitte an Algunde und berichte Ihr von dem was ich dir geschrieben habe.

Ich werde versuchen dir solang ich noch lebe nun öfter zu berichten Vater und wenn ich überleben sollte,  komme ich nach Talf um dich zu besuchen.

 

In Liebe

Dein Sohn

 

Lodrik

 

Falk nahm den Brief, legte ihn zurück in die Kiste. Er saß eine Weile da um alles Gelesene zu verdauen. Nach einiger Zeit löschte er die Kerzen und legte sich schlafen in der Hoffnung, dass Lodrik den Krieg gut überstehen sollte und er ihn noch einmal wiedersehen könnte.


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