Die Saga Aventuriens - Kapitel VII

Die Zusammenkunft

Der Salamanderstein

» Wo war ich? Lowangen, ja richtig. Wir waren also in Lowangen. Dem belagerten Lowangen, zur Zeit des dritten Orkensturmes. Geldkatzen, Rüstungen und Waffen hatten uns die Orks abgenommen. Apropos abgenommen. Das Artefakt, weswegen wir ja überhaupt losgezogen waren, war uns auch abgenommen worden. Von Terions altem "Bekannten" Antharon. Am vereinbarten Treffpunkt, wo er uns eigentlich den Stein wieder aushändigen wollte, hatte er uns eine Botschaft in Form des Elfenbauschs, in dem der Stein eingewickelt war, sowie die Klinge von Terions Dolch, hinterlassen. Er hatte uns überlistet. Doch konnte ich Terion einen Vorwurf machen? Nein. Er hat sicher nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Und er war noch jung. Sei es wie es sei. Wir befanden uns also in einer ausweglosen Situation. Wir gingen erstmal in die nächste Taverne. "Das Fuchsstübchen", wenn ich mich recht erinnere. Und wen trafen wir dort? Bjarki Ragjason. Die Götter mussten also doch noch auf unserer Seite sein. Ein Lichtblick. Nach einer herzlichen Begrüßung und bei vorzüglicher Grütze, erzählten wir Bjarki von unserem Dilemma. Bjarki wusste Rat und verschaffte uns in dem Kontor seiner Vettern auch sogleich einen Schlafplatz. Gestärkt fassten wir Pläne für den nächsten Tag. Während ich mit Talaen und Herrn Leuegrimm - Hatte ich euch schon erzählt, warum.. Jaja, ist ja schon gut. Wir gingen also zur hiesigen Magierakademie, während Bjarki und Terion sich in der Lowangschen Unterwelt umhören wollten, nach dem Schuft, der uns überlistet hatte. Während wir, also Talaen, nichts Nennenswertes in Erfahrung bringen konnten, gelang es den anderen etwas auszuhandeln. Wenn wir Antharons Zwillingsbruder Gavron ein Kleinod beschaffen würden, würde er uns nützliche Informationen zu seinem Bruder geben. Mit Beschaffen meinte er natürlich stehlen. Nach hitzigen Diskussionen darüber, ob es das wert sei und ob Gavron überhaupt zu trauen war, erklärte sich Terion bereit das Kleinod zu beschaffen. 

[...] Terion war nun einmal ein Fuchs. Er hatte es tatsächlich geschafft. Nicht unbeschadet, aber er hatte das Kleinod. Unsere Quest lebte damit wieder ein Stück weit. Erst recht, nachdem Gavron seinen Teil der Vereinbarung einhielt und uns mitteilte, wann und wo wir seinen Zwillingsbruder finden könnten. Jeden Windstag würde Antharon sich mit einer Fraktion bei Verdaria Egelbronn treffen. Und das war nicht alles. Er verriet uns außerdem, wo wir Ausrüstung bekommen und wie wir die Stadt verlassen konnten. Während Terion sich die anschließenden Tage von seinen Verletzungen erholte, kümmerten wir uns um neue Ausrüstung. Dabei war uns die Schwarze Yolanda sehr zu Diensten. Endlich fühlte ich mich nicht mehr nackt. Mein "neues" Schwert hatte sicher auch schon bessere Tage gesehen, aber es musste reichen. Am Windstag statteten wir dann dem Haus von Vindaria Egelbronn einen Besuch ab. Wir verschafften uns Zutritt und störten wohl eine Art Ritual - dabei im Mittelpunkt: Das Artefakt, das uns Antharon abgenommen hatte. Antharon und seine Verbündeten sahen jedoch kein Land gegen uns. Einer von ihnen war jedoch entkommen. Egal. Wir nahmen den Stein wieder an uns und gingen, als die Stadtwache anrückte. Nach einer Nacht im hiesigen Phextempel von Lowangen - Die Stadtwache war uns bis dort hin gefolgt - verließen wir die Stadt am nächsten Morgen durch einen geheimen Tunnel. 

[...] Plötzlich ging alles ganz schnell. Hatte Terion den ersten vermummten Kultisten noch mit einem Pfeil zwischen die Augen ausgeschaltet, stürmte plötzlich von beiden Seiten der Straße eine Übermacht derselben Vermummten, die wir bereits bei Verdaria Egelbronn bekämpft hatten, auf uns zu. Rücken an Rücken, mit Talaen zwischen uns, versuchten wir zu kämpfen, doch es waren einfach zuviele. Einer nach dem anderen, fielen meine Kameraden unter den Hieben dieser verdammten Ketzer. Das letzte woran ich mich erinnern kann, ist wie ich gerade noch einen Schwerthieb abwehren konnte, als mich, aus dem Nichts, ein schwarzer Pfeil in die Brust traf. Und dann noch einer und Dunkelheit umfing mich. Ich kam erst wieder zu bewusstsein, nachdem Talaen, die, den Götter sei Dank, nicht verletzt, sondern nur ausgeschaltet worden war, sich um meine Wunden kümmerte. Der Krater in meiner Brust, war völlig schwarz und so sahen auch die Wunden meiner Gefährten aus. Nachdem Talaen sich, unter Aufbringung all ihrer Kraft und unter großen Opfern - die mir erst später bewusst wurden - um uns alle gekümmert hatte, verbrachten wir eine Nacht am Ort unserer größten Niederlage zu diesem Zeitpunkt. Ich hatte es nicht erwähnt, aber ihr es euch sicherlich gedacht. Der Stein war erneut fort. Unsere Moral war völlig am Boden. Nach einer kargen Mahlzeit am Abend fassten wir einen letzten Plan. Wir wollten nach Tjolmar. Warum Tjolmar? Hört ihr mir etwa nicht zu? Na, weil der Zwergenbotschafter, dem wir in Lowangen eigentlich den Stein übergeben sollten, doch vermutlich dorthin verschleppt wurde. Oh, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Dann entschuldigt meine Lautstärke. Das gute Bier steigt mir wohl zu Kopf. Also, Tjolmar. Es war der einzige und letzte Anhaltspunkt, den wir hatten. Vielleicht konnten wir den Stein dort finden, wo der Zwerg vermutet wurde. 

[...] Talaen sagte, dass unsere Wunden schwarz wären und es uns von Tag zu Tag schlechter ginge, könnte auf etwas hinweisen, dass sich die "Schleichende Fäulnis" nennt. Und das wir wohl ein Wunder bräuchten, um davon geheilt werden zu könnnen. Terion ging es am schlechtesten. Nachdem wir Arsingen passiert hatte und dort nur Leichen fanden und auf einem Flusskahn gen Tjolmar weiter reisten, begann seine Haut bereits Fäden zu ziehen. Ha, so wie ihr gerade, hab ich dabei auch geschaut. Keine schöne Sache. In einer der nächsten Nächte - ich musste Terion inzwischen bereits stützen - erreichten wir Tjolmar. Kein Mensch war auf der Straße unterwegs. Kurz wunderten wir uns und dann wurde uns bewusst, das inzwischen die Namenlosen Tage angebrochen sein mussten. Während Terion unbedingt in ein halbverfallenes Kontor gehen wollte, führte uns unser Weg zunächst in einen Rahja und dann in einen Angroschtempel. Keiner der jeweils anwesenden Geweihten vermochte es, uns zu helfen. Hoffnungslos, folgten wir nun Terions Wunsch und gingen in das Kontor. Was soll ich sagen, wir hätten gleich auf ihn hören sollen. Im Keller des Kontors fanden wir nicht nur den Zwergenbotschafter Ingramosch, nein, auch der Stein sollte hier zu finden sein. Leider waren beide Teil eines Drachenhortes. Ein finsterer Höhlendrache hatte sich dort eingenistet. Und seine Schergen, die, die uns so zugerichtet hatten, hatten ihn wohl den Stein und den Zwerg gebracht. Wofür? Das wussten wir nicht. Immerhin waren die Schergen nicht zu finden. Es gelang uns jedoch den Drachen zu überlisten. Bjarki hatte eine brilliante Idee. Ausgerechnet Bjarki, der sich wahnsinnig zusammen reißen musste, nicht direkt auf den Geschuppten loszustürmen, tauschte das Leben des Zwergen, der übrigens auch versteinert war, gegen ein Kleinod, dass er bei sich trug. Den Stein wollte der Drache jedoch nicht in den Handel einbauen. Also mussten wir ihm etwas anderes bieten. Wir zeigten ihm eine unserer Sonnenmünzen. Warum wir diese noch besassen? Nun, die Orks hatten sie uns gelassen. Schnell merkten wir, dass der Höhlendrache die Münze wollte. Und so warf Bjarki sie im hohen Bogen durch den Hort. Während der Drache der Münze nachjagte, konnen wir mit dem entzauberten Zwerg und dem Stein das Kontor verlassen. Als wir die Straße betraten, lag Nebel auf selbiger. Wir alle wussten, dass wir es allein, niemals wieder nach Hause schaffen würden. Nach einer Begegnung, die ich hier nicht weiter beschreiben möchte, kam dann jedoch doch noch Hilfe. Elsurion Sternlicht, der Elfenbotschafter. 

[...] Als ich die Augen wieder öffnete, erwachte ich in einem Bett. Draußen war es bereits Tag. Und an meinem Bett saß Tuel. Er erklärte mir, dass Elsurion uns sicher nach Travingen gebracht hatte und inzwischen ein halber Mond vergangen war. Die schwarzen Wundmale auf meiner Brust waren von Mutter Herdgard geheilt worden. Mit mir in meinem Zimmer lagen außerdem Herr Leuegrimm und auch Bjarki. Auch sie waren geheilt worden. Sanya und Lorion hatten sich derweil im Nebenzimmer um Terion und Talaen gekümmert. Der Stein und der Zwergenbotschafter waren auch geborgen worden und befanden sich ebenfalls in Travingen. Überhaupt befanden sich eine Delegation der Elfen und eine der Zwerge in Travingen. Sie verhandelten über den Pakt von Saljeth. Als es uns besser ging und wir nach draußen gingen, wurden wir in eins der Zelte geführt. Dort trafen wir den Elfenkönig Elestir Sternlicht. Nein, ich wusste auch nicht, dass es einen Elfenkönig gab. Er dankte uns und verkündete, dass die Verhandlungen erfolgreich waren. Am Abend folgte ein großes Fest. Am nächsten Morgen würden die Elfen und Zwerge Travingen verlassen, um den Ork bei Greifenfurt zurückzuschlagen. Das Fest war prächtig, doch so richtig war mir nicht zum feiern zumute. Erst recht nicht, als ich von Tuel auf dem Fest erfuhr, wer dafür gesorgt hatte, dass ich drei Sommer im Steinbruch dienen musste. Leider befand sich derjenige am anderen Ende der Welt. Ich musste diesen Schurken stellen. Und ich wollte, dass Bjarki mich begleitet, um meine Taten zu bezeugen. Außerdem brauchte ich Waffen und Ausrüstung. Ich sprach alsbald mit Bjarki, der nur zu gern mein Zeuge sein wollte. Und auch Herr Leuegrimm wollte mir helfen. Nicht nur, dass er mir neue Waffen und eine neue Rüstung zur Verfügung stellte, nein, auch er wollte mich auf meiner Quest begleiten. Ich war einverstanden. Ein paar Tage vergingen, bis ich auch die anderen in meinen Plan einweihte. Terion und Talaen konnte und ich wollte ich nicht dabei haben. Sie hatten Familie in Travingen. Bei Terion war sogar ein Kind auf dem Weg. Nein, sie mussten in Travingen die Stellung halten. Als ich ihnen meinen Entschluss verkündete, reagierten sie gefasst, wenn auch traurig. Wollte ich zunächst ans andere Ende der Welt reiten, so brachte Talaen mich darauf, doch lieber mit dem Schiff zu reisen. Von Festum aus. Und so kam es. Talaen und Terion begleiteten Bjarki, Herrn Leuegrimm und mich bis an den Hafen von Festum. Nach einer herzlichen Verabschiedung, gingen wir an Bord des Schiffes. Als es ablegte, winkte ich den beiden bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Eine Verabredung mit meiner Vergangenheit wartete. Ein Unrecht sollte aus der Welt geschafft werden. Und dann würde ich zurückkehren. Dass dies erst viele Sommer später sein würde, war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar.. «

- So gehört in einer Taverne


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