Karmakorthäon

Spielzeit 1

Die Zuflucht

Gefunden in den Fragmenten eines beseelten Buches in den Verschlusskammern der Al-Achami in Fasar im Jahr 1808 BF. Aus den Aufzeichnungen des Stadthalters Maron Habib von Fasar.

„Wir schrieben das Jahr 1021 nach dem Falle Bosparans im ausklingenden elften Zeitalter, es war der 22. Ingerimm am Abend. Mein über die Jahre immer so treuer Freund Magnus saß etwas abseits im Gras und beobachtete den Sonnenuntergang. Es war der Vorabend der dritten Dämonenschlacht an der Trollpforte.
Traurig und müde war sein Blick geworden, denn seine Zeit näherte sich ihrem Ende. Er wusste, dass sein Schicksal als Fahrer des Donnersturms sich in dieser Schlacht erfüllen würde. Denn nur darum ging es und geht es: Wir müssen unser Schicksal erfüllen, denn wir können ihm nicht entkommen. Unsere Schicksalsfäden sind schon vor sehr langer Zeit gesponnen worden…
[…] So verabschiedeten wir uns ein letztes Mal. Denn unser nächstes Wiedersehen würde noch lange auf sich warten lassen. Doch Zeit spielt keine Rolle, wie ich immer zu sagen pflege. […] Magnus kämpfte wie ein wahrer Streiter der Göttin vom Donnersturm aus. Nichts konnte ihn jetzt noch stoppen, weder Schwert noch Lanze. […] Doch als er sah, wie sich der Kreis der Gezeichneten schloss und der Dämonenmeister unterging, verließen ihn die Kräfte. Sein Leib war gespickt von zahllosen Pfeilen und er ließ die Zügel aus seinen Händen gleiten. Irgendwo im Osten ging langsam die Sonne auf, als mein Freund Magnus Eisenkober erschöpft zu Boden fiel und ein letztes Mal die Augen schloss.“

Das Buch endet in dieser Erzählung das Kapitel II der Saga Aventuriens. Doch gibt es eine interessante Fußnote, die in Bildern ein – wohl zu der Geschichte gehörendes – Ereignis zeigt, das ich hier nicht unterschlagen will.

In wirren Bildern und undeutlich von einem Licht umgeben sehe ich einen Mann erwachen auf einem Boden aus feinem Sand. Er ist umgeben von Säulengängen, an den Wänden sind Bilder großer Schlachten. Er öffnet die Augen und sieht sich um. Dann scheint er die Stimme eines Mannes zu hören, der durch die Säulengänge geht. Der Mann ist von der Rüstung her wohl ein Krieger der alten Göttin Rondra. Der Krieger geht zu ihm und spricht mit ihm. Dann erhebt sich der Mann vom Boden und geht mit dem alten Krieger auf ein hell-erleuchtetes Portal zu. Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich in diesem Moment den Lärm einer großen Tafel hörte: Gelächter und das Klirren von Waffen. Der alte Krieger sieht den Mann an und lächelt. Dann durchschreiten sie das Portal und das Bild vergeht in gleißendem Licht. Ich sehe noch das Gesicht eines Mädchens, das lächelt. Dann ist alles vorbei.

Von hieran ließ sich das Buch weder durch Gewalt, noch durch gut-zureden, dazu bewegen sich zu öffnen. So wie es aussieht, wird die Saga Aventuriens wohl von nun an nicht weiter entschlüsselt werden können…

"Wehrte Meisterin,

wie versprochen Berichte ich Euch von meinen Reisen fernab der Heimat Havena.
Wie Ihr wisst, ist das Ziel meiner Reise, etwas außerhalb unserer schönen Heimatstadt Havena zu sehen, neue Menschen kennenzulernen und neue Techniken und Erfahrungen im Kampfe zu sammeln.
Bereits im Hafen von Nostria lernte ich ein junges Mädchen kennen, das wie ich auf der Suche nach einer günstigen Möglichkeit den Tommel flussaufwärts zu passieren war. Da Sie auf dem Weg von Havena überfallen wurde, was mit mir an Ihrer Seite sicherlich nicht passiert wäre, beschlossen wir unsere Reise Richtung Andergast gemeinsam fortzusetzen.
In Seewiesen am Thuran See sollte unsere Reise dann aber doch eine andere Richtung nehmen. In der Ortsansässigen Taverne hörten wir von einem Turnier im nahegelegenen Andrafall anlässlich des Traviabundes der Tochter von Freiherr Wladomir von Bärental.
Für mich eine gute Möglichkeit meine Begabungen im Kampf zu beweisen und mir vielleicht von anderen tapferen Recken ein paar Fähigkeiten abzuschauen. Auch das Mädchen, das übrigens Lynn Collen heißt, war von einem Besuch dieses Festes nicht abgeneigt.
Auf dem Weg nach Andrafall trafen wir noch einen Zwerg Namens Barax der uns ab da an zum Turnier begleitete. Obwohl eigentlich begleiteten wohl eher wir ihn, da er doch eher ein ruppiger und nicht gerade redseliger Zeitgenosse ist, aber wir wollten ihn auch nicht alleine ziehen lassen durch diese gefährlichen Lande.
In Andrafall angekommen, waren es somit auch wir drei, die sich ein gemeinsames, der für die Besucher der des Turniers aufgebauten Zelte teilten, was sich aufgrund des doch unangenehmen Geruches des Zwergs als eine nicht sehr durchdachte Idee herausstellte. Ich überlegte noch kurz wie schön es doch gewesen wäre, ich hätte nicht meinen Tast- sondern meinen Geruchsinn bei meinem Schicksalsschlag vor nun 10 Sommern verloren, da flüchteten Lynn und ich lieber schnell aus unserem neuen Zuhause um uns beim Herold des Turniers für einige Disziplinen einzutragen.
Auf dem Weg dorthin wurden ich von der Stadtbevölkerung reichlich gemustert, beäugt und teilweise auch angeschmachtet, aber auch ich musterte die anderen Teilnehmer die uns über den Weg liefen.
Besonders fiel mir eine Gruppe auf, die kurz nach uns die Stadt erreichte und das Zelt neben uns bezog. Wie sich später herausstellte, hatten sich auch der Magier Marik Wulfen, Losan Grabensalb und der Geweihte des Boron, den ich mich bis heute nicht gewagt habe, nach seinem Namen zu fragen, auf dem Weg zu diesem Turnier kennengelernt.
Trotz unserer sehr unterschiedlichen Wesen sollten es doch wir sechs sein, die in der nächsten Zeit einiges zusammen erleben sollten und wahrscheinlich auch noch erleben werden.
Die Abende am Lagerfeuer bei den für das Fest angereisten Gauklern waren es, die uns alle näher kennenlernen ließen und die besonderen Ereignisse während des Turniers taten ihr übriges uns gemeinsam auf Reisen zu schicken, aber dazu später mehr.
Während des Turniers nahmen einige von uns auch selber an den Wettkämpfen mehr oder weniger erfolgreich teil. So schaffte es der Zwerg mit einem dritten Platz sowohl mit seiner Armbrust im Schießen als auch im von den hiesigen Jägern sehr beliebten Baumstammweitwurf sein Dukatensäckchen zu füllen. Auch Losan schaffte es mit einem zweiten Platz und vor allen Dingen einem beherzten und sehr schmerzhaften Sprung vom Wasserfall beim Hindernislauf die Massen auf seine Seite zu ziehen.
Beim Kampf mit Schwert und Schild, Ihr wisst ja selber nicht unbedingt meine bevorzugte Waffenkombination, war die Göttin noch nicht auf meiner Seite und ich konnte trotz ein paar guter Aktionen nur die Herzen des Publikums gewinnen. Besser lief es beim Wurfdolchturnier, bei dem ich durch meinen zweiten Platz und dem damit verbunden Tanzschuh als Gewinn, im weiteren Verlauf des Festes jede Frau zum Tanze fordern durfte. Leider ließen mich die weiteren Ereignisse nur wenig Gebrauch hiervon machen.
Der Magier achtete während des Turniers darauf, dass alles mit rechten Dingen zu ging und erwischte auch gleich beim Schiessen einen Elfen dabei, wie er sich die Natur zu nutzen machte.
Es hätte insgesamt ein sehr gelungenes Turnier werden können, einzig Prinz Wendemir von Andergast und seine Reiter die auch teilnahmen, störten von Anfang an mit ihrem für ihren Stand nicht angemessenem Verhalten das Fest. Ihre überhebliche Art, ihr provozierendes Verhalten gegenüber dem zukünftigen Bräutigam und dem aufdringlichem betören gegenüber der Braut, führten dazu, dass Ihnen nicht nur von uns sondern von der breiten Masse die Sympathien nicht zuflogen.
Als einer seiner Knappen einen Gaukler unserer abendlichen Gesellschaft des Diebstahls bezichtigte und dieser auf den Befehl des Prinzen trotz fehlender Beweise in Gewahrsam genommen wurde, und in den folgenden Tagen noch weitere glänzende Gegenstände abhanden kamen, nahmen wir uns der Sache an und gingen den Diebstählen auf den Grund.
Relativ schnell stellte sich heraus, dass nicht die Gaukler sondern ein junger Baumdrache hinter den Diebstählen steckte, aus dessen Drachehorst in den Spitzen eines Baumes gelegen, wir das Diebesgut wiederbeschafften, woran uns auch der Drache nicht hindern konnte.
Am letzten Tag des Turniers nach dem Höhepunkt des Lanzenreitens der Adeligen, das leider der Prinz aus Andergast, inzwischen nurnoch spöttisch Wendehals genannt, gewann, in den Vorbereitungen auf das große Fest, ereilte uns aus dem Schloss die Nachricht, dass die Magd Dora ermordet in der Kemenate der Freiherrin aufgefunden und ein Diadem und ein Säckchen Gold gestohlen wurde.
Durch die Neugier und meinerseits auch die Zuneigung zu der Magd, die mir einige Tänze während des Turniers schenkte, getrieben, versuchten wir dem Mörder auf die Spur zu kommen. Nach einer sehr zähen Suche nach Hinweisen, stand der Sieger des Wurfdolch Wettbewerbs, der Schwarze Bran ein Jäger aus der Region der das Turnier bereits verlassen hatte, als mutmaßlicher Mörder fest und wir nahmen zusammen mit einem hiesigen Jäger die nächtliche Verfolgung durch den Steineichenwald auf.
Durch die geschickten Fähigkeiten unseres Begleiters im Fährtenlesen gelang es uns schließlich Bran aufzuspüren, allerdings kamen wir zu spät, denn die Götter richteten bereits über ihn und führten ihn seiner gerechten Strafe zu. Er war in die Fänge dreier Orks geraten und wir konnten nurnoch erkennen, wie sie ihn kaltblütig erstachen. Da wir auch versprochen hatten, seine Beute nach Andrafall zurückzuführen, griffen wir die Orks an. Zwei konnten wir erlegen, aber einer konnte flüchten und machte uns von Jägern zu Gejagten.
Denn während wir Bran trotz seiner Taten ein Begräbnis gewährten, worauf in erster Linie der Geweihte bestand, hörten wir schon aus nicht all zu weiter Entfernung die Trommeln der Orks, die nun darauf aus waren uns zu jagen.
Die Situation war scheinbar aussichtslos, denn es wirkte so, als wären die Orks überall. Wir vernahmen Trommeln und Bellen der Hunde, die die Orks auf uns losließen. Als diese dann auch noch unseren Fährtenleser erwischten und wir ihn zurücklassen mussten, schwand die Hoffnung den Wald noch lebend zu verlassen.
Doch fast wie aus dem Nichts, tauchte hinter den Bäumen im Dunkeln unsere Rettung auf, Burg Dragenstein. Trotz der nächtlichen Zeit unserer Ankunft lag die Festung in einem regen Treiben. Wir wurden willkommen geheißen und uns wurde Unterkunft gewährt.
Wir waren froh der Gefahr der Orks entflohen zu sein und bezogen ohne großes umschweifen unsere Unterkünfte um uns von den Strapazen unseres Abenteuers zu erholen.
Doch schon am nächsten morgen sollten wir merken, dass die Gefahr noch nicht abgewendet war. Zwar hatten die Orks scheinbar ihr Interesse an uns verloren, aber irgendetwas an diesem Ort schien nicht zu stimmen.
Es war nicht nur komisch, dass das Treiben in der Festung im Vergleich zu unserer nächtlichen Ankunft überhaus ruhig war, jeder von uns machte seine kleinen Enddeckungen die uns an diesem Ort nicht wohl fühlen ließen.
Trotz unseres unbehaglichen Gefühls blieben wir den Tag um am Abend die Einladung der
Freiherrin Clagunda von Dragenstein anzunehmen. Nach dem Mahl wurden wir von einer Frau aufgesucht, die uns in unserem schlechten Gefühl eindringlich bestätigte. Sie forderte uns auf die Burg schnellstens zu verlassen, da ein Fluch auf ihr lege, der uns bei längerem Aufenthalt an die Burg binden würde und bei einem möglichen Verlassen zu Staub zerfallen ließe.
Sie zeigte uns zugleich eine Möglichkeit die Burg unauffällig und schnell durch einen Abgang in der Küche zu verlassen. Und auch der letzte Zweifler unter uns war nun davon überzeugt, dass eine schnelle Abreise oder war es schon wieder eine Flucht, der beste Weg sei.
Zurück in Andrafall merken wir schnell, dass mit dieser Burg mehr nicht stimmte als wir glaubten. Es waren nicht nur alle Spuren des Festes verflogen, auch klärte man uns nach unserer für die Bewohner überraschenden Rückkehr darüber auf, dass inzwischen nicht, wie von uns erlebet, zwei Praiosverläufe seit unserer Abreise vergangen waren, sonder mehr als einen Monat.
Es würde noch soviel geben was ich Euch gerne schreiben würde, ich hätte doch nie erwartet nach so kurzer Zeit meiner Reise soviel zu erleben. Aber nach nur einem Tag des Ausruhens wollen wir uns nun trotz des Erlebten auf den Weg machen um hinter das Geheimnis der Burg Dragenstein zu kommen und den Bewohnern zu helfen.
Ich werde Euch nach unserer Rückkehr wieder und dann hoffentlich ausführlicher schreiben, wie unsere Reise weitergeht….

Euer Schüler

Parinor Gerdenwald"



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