FALLOUT

Aller Anfang ist schwer

Endlich war es soweit. Der Tag, an dem wir unseren GOAT (Generalisierter Orientierungs- und Assessment Test) absolvieren sollten, war gekommen.  Vor dem Test rauchten Alex, Joe und ich noch eine Zigarette auf der Toilette, so wie wir es schon immer getan hatten. Wir schwelgten in den Erinnerungen unserer Kindheit. Die Sandburg mit der alles begonnen hatte stand dabei im Mittelpunkt. Ich war aufgeregt und gespannt auf das Ergebnis des Tests. Immerhin wurde darin festgelegt, für welchen Beruf in der Vault man qualifiziert sei. Ich war mir jedoch sicher, dass wir hier großes leisten konnten für die Gemeinschaft.

Die Ergebnisse des Tests waren wie folgt:

  • Alex wurde die Schichtleiterin der Wäscherei
  • Joe wurde zum Koch
  • Und ich wurde der neue Kaplan.

Unser Erzfeind Arnie wurde zunächst für die Abwasserinstandhaltung eingeteilt, wie wir jedoch später erfuhren, wurde das Ergebnis des Tests verändert, vermutlich aufgrund der Intervention von Arnies Vater. Arnie war nun dem Sicherheitsteam zugeteilt. 

Die Tage vergingen und unsere Jobs waren sehr eintönig. Ich hörte mir Tag für Tag dieselben Probleme der gleichen Leute an. Und bei Alex und Joe war es wohl auch nicht besser. Jeder fing wohl mal klein an. Wir würden es noch schaffen Größeres zu leisten.  

Ein paar Tage nach unserem GOAT wurde ich nachts wach und konnte Schritte auf dem Flur hören. Ich verließ daraufhin meine Wohnung und schlich mich in den Gang, aus dem ich nun Stimmen hören konnte. Es waren 2 und sie trugen weiße Kittel. Sie sprachen davon, die Vault zu verlassen und von einem Signal und das Vater ihnen helfen würde. Ich weckte im Anschluss meine Freunde Alex und Joe, doch keiner von ihnen glaubte mir. Joe dachte, ich hätte nur schlecht geträumt und so gingen wir wieder schlafen. 

Am nächsten Tag versuchte ich in Erfahrung zu bringen wer diese Leute waren die ich belauscht hatte, indem ich meine „Kunden“ dazu befragte. Das blieb jedoch ergebnislos. Beim Abendessen wollte ich gerade Alex und Joe fragen ob sie vielleicht etwas gehört hatten, als plötzlich der Alarm losging. Im Lautsprecher ertönte die Stimme des Aufsehers, der uns aufforderte in unsere Quartiere zu gehen. Als wir uns auf den Weg machten, hörten wir Schüsse aus einer der höheren Ebenen. Wir entschlossen uns nach oben zu gehen und nachzusehen.

Wir kamen oben an eine Schleuse und konnten durch diese so etwas wie einen Schusswechsel beobachten. Als die Sicherheitsmänner nach oben kamen, wurden wir zurückgeschickt. Wir hörten aber noch einen ohrenbetäubenden Lärm, es hörte sich an als würde Metall auf Stein schleifen. Unsere Pip-Boys zeigten anschließend Strahlung an. Wir kehrten in unsere Quartiere zurück und es wurde aufgrund der Ereignisse eine Ausgangssperre verhängt.

Es vergingen 3 Tage. Nahrung erhielten wir solange von den Sicherheitsleuten. Wir konnten beobachten, wie Jacob Brown von den Sicherheitsleuten abgeführt wurde. Er beteuerte jedoch seine Unschuld. Wir versuchten in einen anderen Wohnbereich zu kommen, jedoch sind alle Türen verriegelt. Als wir versuchten unseren Wohnbereich zu verlassen, brach plötzlich ein Feuer in diesem aus. Wir konnten nichts tun, als den Todesschreien der Menschen aus Wohnbereich 2 zu lauschen. Darunter unsere Eltern. Nach einer Weile ging endlich die Sprinkleranlage an, zumindest auf unsere Seite. Ob den Menschen auf der anderen Seite noch geholfen werde konnte, wissen wir nicht. Der Aufseher sprach bei einer Durchsage im Anschluss davon, dass die Situation unter Kontrolle sei und verwies uns erneut in unsere Quartiere. Wir sollten die Nahrung rationieren und die Ruhe bewahren. Da ich als Kaplan das höchste Amt bekleidete, wurde mir die Verantwortung übertragen. Ich fühlte mich der Verantwortung eigentlich nicht gewachsen, aber mit Alex und Joe an meiner Seite, konnte nichts schiefgehen. Ich sprach zu den Menschen und ließ anschließend alle Vorräte in meinem Quartier bunkern, während ich bei Alex oder Joe schlief. 

So ging es weiter bis wir nach 2 Wochen wieder eine Nachricht des Aufsehers bekamen. Es würde nur noch alle 2 Wochen Lebensmittel für uns geben, und der Strom würde von nun an sporadisch ausfallen, so dass wir nur noch 4 Stunden am Tag Strom hatten. Auch mit dem Wasser gab es Probleme, so dass wir von nun an, Wasservorräte anlegen sollten. 

Was der Aufseher uns nicht sagte, war, dass wir alsbald merkten, dass aus den Lüftungsschächten Strahlung austrat. Bigsby, der Mister Handy Dienstroboter, aus unserem Wohnbereich tippte auf ein Leck im Reaktor. 

Bei der nächsten Lebensmittellieferung blieben die Türen nun geschlossen.Über die Lautsprecher hörten wir erneut den Aufseher zu uns sprechen, der uns mitteilte, dass es ein Leck im Reaktor gäbe und man uns noch nicht sagen könne, wann wir wieder mit Lebensmittel versorgt werden würden. Das bedeutete noch strengere Rationierung, doch es war absehbar, dass die Wasser- und Nahrungsvorräte bald zuneige gehen würden. Das war der Moment, in dem Alex, Joe und ich entschieden, dass wir hier raus mussten. 

Wir schafften es mit Bigsbys Hilfe ein Panel von der Wand zu lösen. Auch Mr. Jackson wollte uns helfen die Tür zu öffnen, doch als er zu seinem Quartier ging, um sein Werkzeug zu holen, hörten wir einen Schuss und fanden ihn kurz darauf, tot in seinem Quartier. Ich bekam das Gefühl, dass irgendjemand hier gegen uns arbeitete. Wir nahmen Mr. Jacksons Werkzeug an uns. Nun gelang es Bigsby die Tür kurzzuschließen. Der Weg aus unserem Quartier führte uns nun zur Krankenstation. Die Tür wurde gesprengt und wir fanden die Leiche von Dr. Clark, der die Krankenstation geleitet hatte. Er wurde hingerichtet. Wir durchsuchten die Krankenstation und fanden einige Stimpaks und einige Portionen RadAway. Währenddessen warf Alex einen Blick in das Terminal und las die letzten Logbuch-Einträge vor. Darin ging es um einen verstorbenen Wachmann, der bei einem Aufstand, der in unserem Wohnbereich begonnen haben soll, ums Leben kam. Die Türen die wir untersuchen wurden allesamt mit Sprengstoff versehen. Es schien uns als wenn das Ganze von vornherein so konstruiert wurde. Das alles stank zum Himmel. 

Wir suchten den nächsten Terminal auf. Dort fand Alex einen Bericht über die Schießerei in der obersten Etage, die wir damals mitverfolgt hatten. Weiterhin stand dort, dass die drei Wissenschaftler, die Vault tatsächlich verlassen konnten und dabei etwas wichtiges mitgehen haben lassen. Außerdem stand dort, dass das Experiment neugestartet werden müsse. Was auch immer das bedeuten sollte. 

Alex schaffte es eine Sprachnachricht zu entschlüsseln, jedoch können wir nicht verstehen, was darauf gesagt wird. Wenn das eine Aufnahme von außerhalb war, musste das bedeuten, dass Leben es außerhalb der Vault Leben gab. Dabei wurde es unser Leben lang eingetrichtert, dass ein Überleben außerhalb der Vault schlicht unmöglich ist. 

Plötzlich schwebte Bigsby  zu uns, doch wir ließen ihn in der Krankenstation zurück, da wir nicht mehr wussten, ob wir ihm noch trauen konnten. Als wir Richtung des Atriums gingen, sahen wir Zeichen eines Kampfes.Überall lagen 10mm Hülsen herum. Wir kamen nun in die Nähe der Küche und hörten stimmen von dort. Als wir die Küche betraten, sahen wir eine Tasse Kaffee, die noch dampfte. Wir plünderten den kleinen Lagerraum der Küche mit allem, was wir tragen konnten und trafen dort auf Smitty, den Mister Handy der Küche, der uns verriet, dass es noch Menschen des Sicherheitspersonals gibt, doch es gelang uns die Küche zu verlassen, ohne jemanden zu behelligen. 

Wir schafften es ins Atrium, wo es Alex gelang die Tür des Aufsehers zu öffnen. In dem Raum fanden wir einen großen Computer mit der Aufschrift „RoboBrainPower-4“. Alex gelang es sogar das Terminal des Aufsehers zu knacken. Auch hier fanden wir den unverständlichen Funkspruch. Außerdem konnten wir herausfinden, dass die Wissenschaftler, die die Vault verlassen konnten, ein sogenanntes GECK (Garden-Eden-Creation-Kit) mitnehmen konnten. Außerdem verriet uns der Computer, dass wir uns im Jahre 2305 befanden und nicht 2100. Außerdem waren wir Teil von Versuch #9 eines sozialen Experiments. In diesem Experiment ging es darum, zu sehen, wieviel Stress ein Mensch aushält, bis er reagiert und Dinge in die Hand nimmt. Niemand vor uns hatte es bis hierhin geschafft. Da wir es soweit geschafft haben, lässt der Computer, der sich selbst als Vater bezeichnet gehen. 

Nach dem Gespräch mit der KI des Aufsehers verließen wir die Vault. Auf dem Weg zur Schleuse sahen wir einen Mister Handy, der 2 tote Wachmänner wegtrug. Joe und ich schnappten uns geistesgegenwärtig ihre Schlagstöcke. Mit der 10mm Pistole, die Alex in der Krankenstation fand, waren wir nun mehr nicht völlig schutzlos. Der Ausgang zu unserer Vault befand sich unter Wasser, so dass wir beim Verlassen fast ertrunken wären. Doch wir schafften es alle ans Ufer und waren nun frei und zum ersten Mal an der Oberfläche.

Am Rande des Ufers lag ein kleines Hüttendorf, dass jedoch verlassen schien. Wir verbrachten die erste Nacht in Freiheit in einer Art Hotel, dass leicht abseits vom Dorf auf einem Hügel stand.

Am Morgen des ersten Tages vom Rest unseres Lebens entschieden wir, das Hüttendorf zu erkunden. Gerade als wir dabei waren, hörten wir komische schlurfige Geräusche, die aus Richtung des Nebels kommen, der langsam über die Siedlung gekrochen war. Kurz darauf entdeckten wir sie dann auch schon. Wir dachten zunächst, dass es sich um wandelnde Leichen handelte, Hancock, der uns vor den Wesen rettete, verriet uns später aber, dass es sich um Wilde Ghule handeln würde. Auch Hancock war ein Ghul, jedoch eben kein wilder Ghul. 

Am nächsten Morgen sahen wir Hancock auf irgendeine Gerätschaft einhämmert. Er verriet uns, dass es sich um einen Nebelkondensator handelt, der den Nebel von der Siedlung fernhält und damit auch die Ghule. Wir entschieden uns, Hancock zu begleiten, da uns ein erfahrener Überlebender an unserer Seite sicher helfen könne. U.a. erfuhren wir von Hancock, dass man heutzutage mit Kronkorken zahlen würde. Außerdem wäre Tauschhandel wieder sehr verbreitet. 

Gegen Abend erreichten wir eine Art Besucherzentrum. Das Gebäude war nur eine Ruine, doch es reichte um einigermaßen im Trockenen zu Schlafen. Hancock nahm eine Art Droge namens „Jet“ zu sich. Alex, Joe und ich übernahmen abwechselnd die Nachtwache. Und die war auch nötig. Während meiner Nachtwache wurden wir von Maulwurfsratten angegriffen. Geistesgegenwärtig schnappte sich Alex das Gewehr von Hancock und wir alle überlebten den Angriff unbeschadet. Hancock schlief die Nacht durch. 

Am nächsten Morgen verriet uns Hancock, dass wir er uns nach Far Harbor bringen würde. Auf dem Weg dorthin wurde Joe von einem religiösen Spinner (Ich bin Kaplan, ich darf das sagen!) belästigt, der sich jedoch verzog, als er mitbekam, dass Hancock uns begleitete. Hancock bestätigte sodann meine Spinnertheorie und sagte, dass der Spinner zu den Kinder des Atoms gehörte. Wir erreichten als bald Far Habor und Hancock sagte, dass er sich nun von uns trennen würde. Allerdings überreichte er uns noch ein kleines Säckchen mit Kronkorken und sagte uns, dass wir, wenn wir keinen Ausweg mehr wüssten, immer nach Sanctuary gehen könnten. Außerdem sollten wir die Augen nach jemandem offenhalten, den er uns zwar beschrieb, aber nicht den Namen verriet. 

Wir verabschiedeten und bedankten uns bei Hancock für seine Hilfe. Wir waren nun in Far Harbor um Arbeit zu finden. Wir wussten nicht, was die Zukunft für uns bereithielt, doch ich wusste, solange Alex, Joe und ich zusammenhielten, könnten wir alles erreichen.